Holzblätter für den FP-Piccolo
Piccolo mit Holz-Rotorblättern
Diese Kiefer-Rotorblätter für den Standard-Piccolo kann man ganz einfach selbst herstellen.

Hiermit hat mein FP-Piccolo eine Schwebedrehzahl von ca. 1600 rpm (bei einem Abfluggewicht von 300g) und ein enorm stabiles Flugverhalten, ähnlich wie mit Hornet-GFK-Blättern. 

So ist er (gegenüber den Original- bzw. "Tuning- Blättern") fast nicht wiederzuerkennen und auch für schnelle Rundflüge geeignet. Auch bei etwas Wind kommt der Piccolo damit nicht gleich aus der Ruhe...

HINWEIS: Ich fliege seit Monaten problemlos mit diesen Blättern und bin sehr zufrieden damit. Der Nachbau und Betrieb solcher Blätter, insbesondere mit erhöhten Rotordrehzahlen, geschieht auf eigene Gefahr !

Piccolo und Fokker im Winter, oberhalb von Eberdingen
Das Rohmaterial ist eine 5 x 40mm - Kiefernleiste aus dem Baumarkt. Die gibts dort z.B. 2m lang für unter 3 Euro. Daraus lassen sich einige Rotorblätter herstellen...

Der Grundriss ist direkt von einem Original-Pitchblatt abgezeichnet. 

Rotorblätter im Eigenbau
Mit einer Dekupiersäge (oder notfalls einer Laubsäge) sind 2 identische Blatt-Rohlinge in wenigen Minuten ausgesägt.

Nun sollte man den Grundriss eines Blattpaares genau aneinander angleichen.

Holzrotorblätter beim Schleifen
Jetzt gehts ans Profilieren.

Fürs Grobe habe ich eine Schleifmaschine aus einem alten Waschmaschinenmotor mit exakt laufenden Rundteller und rechtwinklig angebrachtem Schleiftisch. Mit 100er-Schmirgelpapier, auf einer Rechteckleiste aufgeklebt, gehts aber auch ohne, es dauert nur länger.

Das Profil ist halbsymmetrisch mit ebener Unterseite, ca. 3,5mm Dicke und ähnelt grob einem Clark-Y.

Wichtig ist, dass beide Blätter möglichst genau gleich geschliffen werden. Auf mikrometer-genaue Profiltreue kommt es aber nicht an (so gut es eben geht  ;-)

Heckzahnrad von WES-Technik mit GFK-Mitnehmer
Weiter gehts mit 160-180er Schmirgelpapier auf der Rechteckleiste. Wie die Pitchblätter haben auch diese Holzblätter auf der ganzen Länge dasselbe Profil und damit denselben Anstellwinkel.

Die "Endleiste" sollte maximal ca. 1mm dick werden, besser noch dünner (wird aber dann natürlich auch empfindlicher). Die Profilnase muss gleichmäßig rund werden und keine Kanten mehr aufweisen.
 

Hier ist das untere Blatt schon fertig und mit dünnflüssigem Sekundenkleber imprägniert.

Holzrotorblätter
Wichtig ist der korrekte Anstellwinkel, der an der Blattwurzel angeschliffen wird.

Ich mache das mit dieser Schablone, mit der die Blattwurzel oben und unten am Auge um genau 7° gegenüber der planen Blattunterseite angestellt wird. Dabei ist die oben schon erwähnte Schleifmaschine eine gute Hilfe.

Zum Auswuchten sollte man die Blätter am Rotorkopf festschrauben und die Blätter beobachten, während man den Kopf an der Paddelstange festhält. Durch vorsichtiges Abschleifen des schwereren Blattes kann man sie dann ohne Mehrgewicht gut ins Gleichgewicht bringen.

Anschliessend die Oberfläche mit 400er Nass-Schleifpapier auf Hochglanz schmirgeln. FERTIG !

Bei diesen 7° Anstellwinkel und dem Gewicht von ca. 13g pro Blatt ergeben sich die oben erwähnten, wirklich tollen Flugeigenschaften.

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letzte Änderung am 21.12.2003