CDR-Aussenläufer
Bürstenloser Selbstbau-Motor für den Piccolo, basierend auf einer Idee von "Somodi", zuerst veröffentlicht im Piccolo-Forum von RCLINE.DE
 
 
 
 
 

Vertiefte Info zu diesem Thema:

Übersichtstabelle mit technischen Daten aller mir bekannten CDR-Motoren

Detaillierte Anleitung, wie man einen solchen Motor umbaut.


Defekte Laufwerke gibts bei Ebay oft ab 1€ zu ersteigern. Auch der  Computerhändler um die Ecke hat oft Laufwerke aus Tausch-Aktionen, die (ganz oder fast) umsonst zu haben sind. Größere Computerketten schicken kaputte Laufwerke dagegen meist an die Zentrale zurück, sodass man dort seltener Glück hat.
CD-Motor aus Asus CD-S400 So sieht der Motor nach dem Ausbau aus dem CD-Laufwerk aus. Das Axiallager ist hier bereits entfernt, die lange 3mm-Welle stammt von einer Linearführung der Laseroptik.
Asus-Motor vor dem Zusammenbau
Hier der Asus-40x-Motor vor dem Zusammenbau. Von links nach rechts:
  • Rotorglocke mit Magnetring
  • Stator mit Messingbuchse (rotorseitig wird das Original-Sinterlager benutzt)
  • Antriebslager, mit M3-Bohrungen
  • Kugellager 2mm / 5mm (aus Mitsumi FX001D ausgebaut)
  • Kunststoff-Ritzel 10z
  • Darunter die gestufte Welle 3mm/2mm
Zumindest ritzelseitig ist ein Kugellager erforderlich, das im Alu-Antriebslager eingepreßt ist. Dieses Drehteil macht eigentlich die meiste Arbeit beim Bau eines solchen Motors.
CDR-Motor im Vergleich mit Ikarus G-310
Der Größenvergleich des Asus-40x mit dem Ikarus Tuning-Motor G-310 scheint auf den ersten Blick unfair, ist es aber nicht (vom Messingritzel am G-310 einmal abgesehen).

Beide Motoren bringen im Piccolo ähnliche Leistung, wobei der Asus sogar etwas weniger Strom benötigt.

Die Waage zeigt allerdings einen gewaltigen Unterschied (jeweils komplett mit Schrauben und Stecker):

  • Asus CDR-40x: 18g
  • Ikarus G-310: 49g
Asus-CDR-Motor im Piccolo
Auch wenn es hier nicht so aussieht: Beim Einbau des Motors in den Piccolo gut darauf achten, daß keine Kabel am Aussenläufer streifen können !

Der ideale Steller für solche Motoren ist wohl der Jeti JES 06-3P. Er wiegt nur 9g, läuft butterweich und hat auch bei Vollast keinerlei Probleme mit der Synchronisation.
 

So macht der Antrieb im Piccolo viel Spaß. Kein Verschleiß mehr, kein Bürstenfeuern, nur minimale Erwärmung und das ganze bei weniger Gewicht und besserem Wirkungsgrad als die Originalmotoren.

CDR-Motor auf dem Prüfstand
Auch im Direktantrieb ist so ein 18g-Motor einem Speed-280 mindestens ebenbürtig. 

Hier dreht der Asus-CDR (17W mit 0,4mm-Draht in Sternschaltung) einen Günther-Flugspiele-Prop an 8x350mAh mit 11200 rpm bei gut 5A. Aufgrund seiner offenen Bauweise wird er nicht einmal warm dabei.

CDR Ultima 36x
Ein anderer Motor in ähnlicher Bauweise aus einem taiwanesischen Noname 36x- Laufwerk. 

Hier ist der Stator direkt auf die Platine gepresst. Man erkennt zwischen den Polen in 9Uhr - 12Uhr-Stellung übrigens die Hallsensoren für die Lageerkennung.

Die Nuten sind fein mit einer weissen Kunststoff-Isolation umspritzt.

CDR-Motor zerlegt
Derselbe Motor, umgebaut, mit allen Einzelteilen von der Seite gesehen.

Der Motor hier ist mit 14W 0.4mm bewickelt und passt gut zum Piccolo FP mit schnelldrehenden Holzrotorblättern.

Die 3mm-Welle der Kopfschlittenführung ist übrigens nicht gehärtet und kann problemlos am ritzelseitigen Ende auf 2mm abgedreht werden. So lassen sich im Piccolo die Originalritzel von Ikarus bzw. WES-Technik verwenden.

Die Messingbuchse im Stator muß einen leichten Preßsitz im Alu-Antriebslager erhalten, dann reicht es, das ganze Gebilde zusammenpressen.

CDR-Motor Zusammenbau
Der 36x-Taiwaner, zusammengebaut. Mit diesem Flansch würde der Motor ohne Chassis-Änderungen in den Piccolo passen.

Axial wird der Motor durch die Magnetkraft zusammengehalten, die die Rotorglocke auf das Bundkugellager im Stator zieht.

Das hier dargestellte 12z-Ritzel ist allerdings für den Piccolo zu groß, dort paßt besser das 9z-Originalritzel auf einer 2mm-Welle...

Und noch ein anderer Motortyp:

Diesen sehr einfach umzubauenden Aussenläufer gibt/gab es bei Conrad als "Schrittmotor" mit der Bestellnummer 480087. Nach genau demselben Schema läßt sich auch der Motor aus dem Streamer "Ditto 800" umbauen.

Es ist ein 9-nutiger 12-Poler mit 35,5mm Statordurchmesser und 4,5mm hohem Blechpaket. 2 Kugellager und ein edles Alu- Statorlager sind serienmäßig eingebaut.

Hier ein paar Bilder vom Umbau dieses Motors auf 16W x 0,55mm in Sternschaltung.

Der grüne Einbrennlack auf dem Statorpaket reicht völlig aus, um Kurzschlüsse bei vorsichtigem Bewickeln zu verhindern.

Die erste Phase mit 0,55mm-Draht ist hier schon fertig.

Wie man sieht, sind die Nuten bei 16 Windungen aber noch lange nicht voll.

Alle 3 Phasen sind fertig gewickelt, die Enden für den Sternpunkt können jetzt zusammengelötet werden.
Der fertige Motor als Direktantrieb für meine Fokker Dr.1, hier noch im "Rohzustand" auf dem Prüfstand.

Der Propellermitnehmer ist ein Aludrehteil, der die APC-10 x 4,7 vorne zentriert und hinten mittels 2 M2,5-Schrauben befestigt wird. Über diese Schrauben wird ein Gummiring gespannt, der den Propeller dann festhält. 

Das hält ausreichend gut und kann bei Plumpslandungen nachgeben, um den Prop zu schützen.

So sieht der Antrieb dann mit 8 Kühlbohrungen und 2x12 eingeklebten Neodym-Magneten im Motorraum der Fokker aus.

Als Motorbefestigung habe ich an der Rückseite eine 1,5mm starke CFK-Platte an das Alu-Statorlager angeschraubt.

Mit 3 Lipoly-Zellen sind die Leistungsreserven für einen solchen Slowflyer enorm.

Micro-CDR, die Einzelteile Der kleinste selbstgebaute Brushless-Außenläufer ist ein "Micro-CDR" mit Einzelteilen aus einem CD-Laufwerk.

Sein Statordurchmesser ist 18mm, die Pakethöhe 5mm, es sind 10 Windungen 0,45mm-Draht in Sternschaltung gewickelt, um einen extrem hochdrehenden Motor zu erhalten.

In die Rotorglocke sind 12 Magnete 5x4x1mm geklebt.
Micro-CDR vor dem Zusammenbau Hier die Einzelteile vor dem Zusammenbau. Die wahre "Größe" lässt sich anhand des 1 EUR-Stücks vielleicht etwas besser abschätzen...

Die Rotorwelle ist ein 2mm Kohlefaserstab.

Der Motor entspricht der von Richard ermittelten Auslegung für das Piccolo-BL-Heck mit 3x2 GWS-Propeller an 3 LiPo-Zellen.


Micro-CDR mit Propeller Mit einem GWS 3x2" - Propeller ergibt das einen kompakten und leichten Antrieb für den Micro-Stratos.

Die Glocke ist übrigens nur aufgesteckt, da der Propeller in Druckanordnung betrieben wird.

Gesamtgewicht mit Propeller: 15g

An 3 LiPo-Zellen benötigt das Motörchen einen Standstrom von ca. 4A und zieht das Depron-Delta flott senkrecht...

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letzte Änderung am 29.6.2006